Montag, 01. Juli 2013 Schlagwörter: Frauenhilfe, Gottesdienst, Jugendarbeit, Kinder, Kindergarten, Kirchenmusik, Mona Lisa
Gott baut ein Haus, das lebt
Lange bevor am Sonntag, den 30. Juni 2013 der Familiengottesdienst und damit das Gemeindefest der ev. Kirchengemeinde Ochtrup-Metelen begann, summte das Gemeindehaus und der angrenzende Jona-Kindergarten vor gespannter Energie. Zahlreiche Helferinnen und Helfer hatten sich für die Vorbereitungen des Festtages schon zeitig eingefunden.
Gefeiert wurde fast auf den Tag genau die Einweihung der ev. Kirche vor hundert Jahren – es war der 29. Juni 1913 – und der im Jubiläumsjahr fertiggestellte ev. Jona Kindergarten, der neben der Kirche auf dem Gelände des alten Pfarrhauses entstanden ist und am Festsonntag seine Türen für alle interessierten Besucher geöffnet hatte.
Die Jubilarin platzte dann fast aus allen Nähten, so viele Gemeindeglieder und Gäste hatten sich eingefunden, um gemeinsam den Gottesdienst zu feiern. Die gesungenen Lieder, das gemeinsam gesprochene Glaubensbekenntnis oder das Vater unser füllten durch die Kraft der Stimmen die Kirche förmlich bis unter das Dach. Die Stars aber waren an diesem Morgen die Kinder des Jona-Kindergartens, die mit ihrem Lied „Wir sind die Kleinen“ die Herzen der Gemeinde im Handumdrehen gewannen. Überhaupt waren die Kinder ordentlich eingespannt in diesen Gottesdienst. Zur Taufe trugen sie symbolisch die Wassertropfen zum Taufbecken, umringten die Familie des Täuflings am Taufbecken und saßen später auf den Stufen zum Altar und winkten fröhlich und stolz ihren Angehörigen zu. Lebendige Kirche. Und „Gott baut ein Haus, das lebt“. Unter den Klängen dieses Liedes wurden Bausteine aus Papier verteilt, auf die jeder Gottesdienstbesucher seinen Namen schrieb, um später als Mauerwerk die aus Papier auf einem Holzrahmen gebaute Kirche zu gestalten. Und so machte Pfarrerin Imke Philipps einmal mehr deutlich was Gemeinde, was Gemeinschaft bedeutet. Jeder hat seinen Platz, den Gott ihm zugewiesen hat in der Familie, der Kirchengemeinde, dem Wohnort … der Welt und letztlich sind wir alle eins, verbunden in Gott! Auch die Presbyter hatten ihre Aufgaben im Gottesdienst, der Posaunenchor unterstützte die Gemeinde stimmgewaltig und auch der jüngste Spross aus dem Pfarrhaus ließ seine Stimme hell und voller Freude erklingen.
Nach dem Gottesdienst wurde die Gemeinde noch in den Garten des Jona-Kindergartens gebeten, um der Baumpflanzaktion beizuwohnen. Hans-Dieter Finke pflanzte, sachkundig unterstützt von seinem Sohn Martin und Rolf Schürmann einen Mirabellenbaum. Der stützende Holzpflock wurde mit dem von Pfarrer Albrecht Philipps eigens eingeölten Vorschlaghammer in die Erde getrieben. Danach verteilten sich die Besucher auf das vielfältige Angebot in „Haus und Garten“. Der Kindergarten hatte seine Türen geöffnet und konnte begangen werden. Übrigens, die liebvollen Details, die kindgerechte Einrichtung ließ manche Mutter bedauern, dass die eigenen Kinder schon aus dem Betreuungsalter herausgewachsen waren. Im Gemeindesaal betrieb die Gruppe Mona Lisa eine gut gehende Caféteria, die Kindergarten-Väter kümmerten sich um den Grill, in der Kirche gab es ein offenes Singen – auf sehr hohem Niveau – Luftballons konnten mit Adressen versehen auf die Reise geschickt werden, der Eine Welt Laden verkaufte seine fair gehandelten Produkte und die obligatorischen selbstgestrickten Socken, die wie immer heiß begehrt waren. Außerdem konnten sich die Besucher an einem Sudoku versuchen, das statt Zahlen mit kleinen Artikeln aus dem Eine-Welt-Laden arbeitete. Für manch einen Sudokufan ein gewaltige Umdenkaufgabe!
Für die kleinen Kinder gab es die Spielgeräte im Kindergarten, eine Schminkecke, zum Abschluss des Tages ein Bilderbuchkino und die älteren konnten sich mit diversen Spielen aus dem Spielmobil der Evangelischen Jugend vergnügen. Auch die Frauenhilfe war mit einem Stand vertreten, ebenso wie der Hospizverein. Ein wahrlich vielfältiges und kurzweiliges Angebot, das die Besucher gerne in Anspruch nahmen. Überall wurde zusammengesessen, geplaudert, gegessen, gespielt und gelacht. Lebendige Gemeinde eben. Und dass die Sonne sich nicht wirklich blicken ließ war schade, aber tat der allgemeinen Feierlaune keinen Abbruch.
Kara Niemann