Samstag, 27. September 2014 Schlagwörter:

Unser Praktikant Peter Teitz im Gespräch

Peter TeitzEin Gesicht, das im vergangenen Monat immer wieder präsent war:
Peter Teitz aus Marl, der evangelische Theologie an der Uni Münster studiert, hat sein vierwöchiges Praktikum in unserer Gemeinde absolviert. Eine Bilanz in drei Fragen und Antworten.

 

Herr Teitz, Sie blicken auf vier intensive Wochen in unserer Gemeinde zurück. Was haben Sie alles gemacht und erlebt?

P. Teitz: Sehr viel! Ich habe in verschiedenen Gottesdiensten mitgemacht, habe unter anderem den Konfirmandenunterricht, die Frauenhilfe, das Presbyterium erlebt, war bei einem Taufgespräch und gleich am ersten Tag bei einem Seelsorgegespräch dabei – das kannte ich bislang nur aus der Theorie. Auf Kreis- und Landesebene haben mich Philipps zu synodalen Veranstaltungen mitgenommen. Auch das war interessant mitzuerleben: Wie stehen die Pfarrer eigentlich als Kollegen untereinander im Dialog? Insgesamt war es eine sehr ausgefüllte, schöne Zeit hier in Ochtrup, die meinen Horizont ungemein erweitert hat.

Gab es denn besondere Aha-Erlebnisse?

P. Teitz: Am überraschendsten war vielleicht der Konfirmandenunterricht. Vor diesem Arbeitsbereich hatte ich vorher am meisten Sorge: Wie komme ich mit den Jugendlichen dieser Altersstufe zurecht, eigne ich mich als Religionspädagoge? Ich war mehrmals dabei und habe auch eine Unterrichtseinheit – in Metelen – allein bestritten. Es hat mich überrascht, wie gut das lief und wieviel Spaß mir die Arbeit mit den Jugendlichen gemacht hat. So gehört das im Nachhinein zu den besten Erfahrungen hier, neben einer sehr schönen Gruppenstunde in der Frauenhilfe.

Gab es auch Enttäuschungen?

P. Teitz: Nicht direkt bei meiner Tätigkeit. Etwas desillusionierend fand ich höchstens die Situation der Ökumene. Das kenne ich aus dem Ruhrgebiet anders. Ich habe mehrfach erlebt, wie wenig die evangelische Kirche hier in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, zum Beispiel auch in der Tagespresse. Da fühlt man sich leicht übersehen und überhört. Wohltuend fand ich dagegen eine Sitzung im ev. Jona-Kindergarten, wo katholische und evangelische Eltern sich offen über ihre Glaubenspraxis austauschen konnten.

Interview: Katrin Kuhn