Montag, 06. Oktober 2014 Schlagwörter: ,

Frauenhilfe auf den Spuren der heimatlichen Kultur

Ausflug nach Borghorst

Ziel des Ausflugs am 1. Oktober war das Leineweberhaus Buckshook und das Heimathaus in Borghorst. Beides steht unter der Obhut des Heimatvereins, der sich mit viel Herzblut der Erhaltung der heimatlichen Kultur widmet.

Ausflug nach Borghorst - Auf den Spuren der heimatlichen KulturDer Nachmittag startete mit der Besichtigung des Leineweberhauses aus dem Jahre 1657. Das älteste Borghorster Haus ist nach der Restaurierung ein Schmuckstück und zeigt die Lebensverhältnisse einer Weberfamilie in früheren Jahrhunderten. Wir nahmen in der „Stube“ am Kamin Platz und Herr Kühlkamp informierte über die Geschichte des Hauses. Neben der Wohnstube gab es nur noch die Webstube, die sogar vorne und seitlich des Webstuhles Fenster aufwies, um das Tageslicht ausnutzen zu können. Eine steile Stiege führte in die Upkammer, die man teilweise nur in gebeugter Haltung begehen konnte. Die zwei oberen Räume mit der kargen Einrichtung, besonders der Alkoven, belohnte aber die Mühe.

Nach dieser Zeitreise spazierten wir zum alten Rathaus, welches der Heimatverein 1982 zur Verfügung gestellt bekommen hat. Dort wurden wir schon erwartet und mit Kaffee und Kuchen verwöhnt, bevor es auf Entdeckungsreise durch das Haus ging.

Im EG bewunderten wir den alten Rathaussaal und die Räume für Begegnungen und Bewirtung. Aber dann das 1. Stockwerk –
Begeisterung pur: Der original getreue Tante Emma-Laden, wo selbst die Bonbons in den Gläsern echt waren.  Die Spinn- und Webstube, die Seilerei, Uhrmacher- uund Schusterwerkstatt, eine nostalgische Spielzeugsammlung, eine große voll eingerichtete Küche und das angrenzende Schlafgemach, wo auch die Brennschere auf dem Frisiertisch nicht fehlte, sorgten für so manche Erinnerungen und Heiterkeit.

Nun ging es in den 2. Stock, der ebenfalls für Staunen sorgte. Die Bauerntenne mit Stallbuchten und Fuhrwerk verdeutlichte, wie eng Mensch und Tier zusammen lebten. Auch das Plumpsklo war vorhanden und wurde in die erlebten Erinnerungen mit einbezogen. Eine Dorfschulklasse, die dörfliche gut ausgestattete Apotheke, Näh- und Schneiderwerkstatt, Imkerei… Unerschöpflich waren die Gegenstände, die es noch zu besichtigen gab.

So groß und vielfältig hatten sich die meisten Frauen das nicht vorgestellt. Auf drei Etagen hat der Heimatverein Borghorst etwas geschaffen, was Seinesgleichen sucht. Ein Haus zum Staunen und Erinnern, ein Schatz für kommende Generationen.

G. Rohrschneider