Montag, 03. Juni 2013 Schlagwörter: , ,

Soviel du brauchst

Ein Bericht vom Kirchentag

Wir zumindest hatten, vom ersten bis zum fünften Mai, „so viel wir brauchten“.
Wir – das sind Caroline Scholle als Leiterin, sowie Maike Drewes, Nicole Hafner, und Kevin Küpper.
Und das hier – das ist unser Reisebericht. Denn wir wollen, dass auch du weißt, dass der Kirchentag mehr ist, als nur langweilige Kirche

Die Fakten

5 Tage: Im sonnigen Hamburg!
Über 500 Seiten: Programm!
Eine Grundschule: Als Unterkunft!
130.000: Besucher!
Ein Erlebnis: Für uns alle!

Der Eröffnungs­gottesdienst

Insgesamt konnten wir aus vier Eröffnungsgottesdiensten mit ganz eigenem Charakter wählen, wie z.B. am Fischmarkt mit skandinavischen Einflüssen oder am Rathausmarkt mit Orchester und Chor. Doch wir vier entschieden uns für den Gottesdienst auf dem Kiez, genau: auf der Reeperbahn. Für alle, die jetzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen: tagsüber ist die Reeperbahn eine Straße wie jede andere. Doch es hatte schon etwas, auf der sündigsten Meile der Welt, einen Gottesdienst zu feiern.

Gottesdienste…

Gottesdienste gab es natürlich reichlich. Der gerade erwähnte Eröffnungsgottesdienst fand am Mittwoch statt und fast jeden Tag folgte ein weiterer.
Donnerstag wurde am späten Abend die Nacht der Lichter gefeiert.

Hierzu versammelten wir uns in Hamburgs größter Messehalle B5, um dort einen sehr stimmungsvollen Gottesdienst mit Orchester und Chor zu feiern, der nur durch das Licht von hunderten Kerzen beschienen wurde.

Auch der Rockgottesdienst am Freitag war für uns etwas komplett Neues. Zwar gelang es den Organisatoren nicht, die Predigt oder das Glaubensbekenntnis durch Rockmusik zu untermalen, die gesungenen Songs machten jedoch ungleich mehr Spaß, als die Lieder, welche sonst in Kirchen zu hören sind.

Schließlich gab es noch den Schlussgottesdienst am Sonntagmorgen. Es war überwältigend: eine Gemeinschaft von 130.000 Besuchern feiert diesen Gottesdienst im Stadtpark.
Doch so schön diese Gottesdienste auch waren, während des Kirchentages kann man auch andere Dinge erleben!

…und so

Am Abend der Begegnung durften wir einmal die ganze Innenstadt Hamburgs erkunden und dabei acht bunte Bändchen sammeln, die später dann, nach norddeutscher Tradition, geflochten wurden. Dies lieferte gerade den drei Damen einen Ansporn, alle Stände auf der Suche nach diesem Accessoire abzuklappern. Zu sehen gab es von Infoständen über Gewinnspiele, Musik und Kultur, bis hin zu regionalen Spezialitäten, eigentlich alles. Und genau das war auch der Sinn des Abends: das Kennenlernen aller Kulturen und Menschen, hier im Norden!

Weiter wurde ein sogenannter Markt der Möglichkeiten organisiert, wobei „Markt“ etwas untertrieben ist, er füllte nämlich das komplette Messegelände (11 Hallen) aus. Hier wurde uns die Möglichkeit geboten, an einem Großteil des Kirchentagprogramms teilzunehmen. Es fanden sich Ausstellungen, Informationsstände, Mitmachangebote, Vorträge, Präsentationen, Verkaufsstände, und vieles mehr. Auch das Themenspektrum war vielfältig: Ob Wirtschaft, Integration, moderne Gottesdienste, interreligiöser Dialog oder Jugend, hier wurde tatsächlich kein interessanter Aspekt ausgelassen.

Die Messe verließen wir dann mit von uns gestalteten Taschen der Johanniter und jede Menge Kulis, Leckereien und Informationsflyern zu den unterschiedlichsten Themen, sowie Buttons, Anhängern und ganz vielen Fotos.

Hamburg

Während der Erkundung der verschiedenen Veranstaltungen des Kirchentages, welche über ganz Hamburg verteilt waren, konnten wir die wunderschöne, im besten Wetter erstrahlende Hansestadt Hamburg entdecken. Neben einem schönen Hafen und einer zum Shoppen einladenden Innenstadt, bietet Hamburg auch ein gut ausgebautes U-Bahn-Netz, welches wir sehr intensiv (und natürlich kostenfrei) genutzt haben.

Doch es blieb nicht bei diesen „beiläufigen“ Besichtigungen Hamburgs. Dank Caro erfreuten wir uns im Laufe der Woche zum Beispiel an den beiden Kirchen St. Michaelis (von den Hamburgern liebevoll nur Michel genannt) und der Nikolaikirche. Wir besichtigten beide, sogar den Turm der Nikolaikirche kraxelten wir hoch. Zugegeben: mit Hilfe des Aufzugs. Aber wir waren oben!

Auch eine Krypta und ein Kirchenmuseum standen auf dem Programm. Dabei erkundeten wir die Orte lieber auf eigene Faust, statt einer möglicherweise langweiligen Führung folgen zu müssen. Stattdessen nahmen wir uns das Hamburg Dungeon vor. Hier erlebten wir die Hamburger Geschichte hautnah: in einer kleinen Gruppe reisten wir durch dunkle Räume, in welchen uns Piraten, verrückte Hausbewohner, fiese Inquisitoren und mittelalterliche Ärzte begegneten, die uns das Fürchten lehrten, der Gruselfaktor kam hier nicht zu kurz!

Musik!

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise war das Konzert der Wise Guys am Freitagabend. Die Wise Guys singen a cappella, und bringen normalerweise den Tanzbrunnen in Köln oder die Halle Münsterland zum Feiern. Doch auf dem Kirchentag schafften sie es, 65.000 Christinnen und Christen zu begeistern. Hits wie „Ruf doch mal an“ wurden am Ende von fast jedem im Stadtpark mitgesungen. Als wir uns zu U-Bahn begaben, hörten wir noch aus einem halben Kilometer Entfernung die Menge „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand!“ jubeln.

Fazit

Auch wenn wir bei weitem nicht alles gesehen haben, konnte Hamburg uns kirchlich, kulturell und musikalisch viel bieten. Egal an welcher Ecke Hamburgs man sich gerade befand, ständig hörte man christliche Musik und konnte spannende Veranstaltungen besuchen oder sich mit anderen Menschen aus aller Welt austauschen. Alle waren stets fröhlich und hilfsbereit, die Veranstaltungen waren interessant und abwechslungsreich. Alles in allem war es ein sehr erlebnisreicher, faszinierender und eindrucksvoller Kirchentag 2013. Wir freuen uns auf den nächsten. 2015 in Stuttgart!

…und vielleicht kommst du ja auch mit?

Maike, Nicole, Caro und Kevin

Kirchentag 2013 in Hamburg